17. August

 

Heute ist Ausschlafen und Ruhignehmen angesagt. Damit wir aber nicht "gar nichts" tun, fahren wir zu den Grand Sand Dunes, riesigen Bergen von Sand, die schon von weitem wunderschön aussehen. Erst besuchen wir das Visitor Center und schauen uns einen Film an, der über das immense Sandvorkommen Aufschluss gibt: drei Flüsse schwemmten Sand den Berg runter und der Wind hat diesen Sand zu Dünen aufgetürmt. Im Film sieht man auch, welche Tiere hier beheimatet sind: das Pronghorn, Schwarzbären, Hörnchen, Sandkäfer etc. Begegnet sind wir allerdings nur einem Hörnchen, einem grünem Käferchen und einer Heuschrecke. Thomas hat aber Spuren eines Bären entdeckt. Da man die Sanddünen bewandern kann, muss ich unbedingt etwas Höhe gewinnen, in der Hoffnung noch mehr zu sehen als von unten. Am liebsten würde ich einen der zwei höchsten Gipfel erklimmen, weil man dort auf der anderen Seite runter sieht. Ich mache mich also auf den Weg und Thomas schaut von der Basis aus, dass mir nichts passiert – ich möchte an dieser Stelle schmunzelnd hinzufügen, dass er mich während der Wanderung aus den Augen verliert und einer anderen Person nachschaut. Als erstes geht es barfuss durch ein Bachbett, dann schnell Schuhe anziehen, denn der Sand hat im Sommer 66°C und bei 33°C im Schatten kann man das ruhig einen Sommertag nennen. Nun steigt es die Sanddünen hoch und runter, dann hoch und runter und als ich dann nach dem fünften Hoch/Runter-Gehen einen etwas gar hohen Hügel erreicht habe, gebe ich auf, setze mich schwitzend und keuchend in den Sand und geniesse von dort die Aussicht. Aber weiter hoch zu steigen, ist ein Ding der Unmöglichkeit bei meiner Kondition und der Sonneneinstrahlung. Ich knöpfe mir den Pullover aus dem Rucksack um den Kopf mangels an Hut (den kaufen wir erst am nächsten Tag) und bleibe etwas bei den anderen Dünenwanderern sitzen. Die Wanderung ist ähnlich wie auf einem Gletscher, man sucht sich vorhandene Spuren, um keine eigenen treten zu müssen. Der einzige Unterschied zum Gletscher ist, dass man bei jedem zweiten Tritt samt der vorhandenen Spur zurückrutscht. Beim Abwärtsgehen haben sich die Sohlen vorne immer etwas mehr von meinen neuen Schuhen gelöst, die Hitze und das Rutschen sind ihnen nicht besonders gut bekommen. Beim Visitor Center schauen wir uns noch den Garten mit den angeschriebenen Pflanzen an, fahren dann zurück zum Hotel und machen einen Wasch-Abend mit anschliessendem Pizza-Essen.