Mo, 29.7. - Bellsund - Ingeborgfjellet & Recherchebreen

 

GPS Position um 8:00 Uhr: 77°44.6’N Wind SSW 3-4, Meer leicht, Wetter schön +9°C

 

Um 7.15 Uhr ertönt der letzte Weckruf und nach dem Frühstück geht es schon in die Zodiacs, die uns an Land in die Ingeborgfjellet befördern. Wir steigen etwas in die Geröllhalde hinauf um eine Krabbentaucher-Kolonie zu besuchen. Als wir uns hinsetzen, sehen wir überall die putzigen kleinen Kerlchen, wie sie von Stein zu Stein hüpfen, einfach da sitzen, durch die Lüfte fliegen oder auf dem Meer schwimmen, überall sind sie. Wie viele Krabbentaucher sich dort wirklich aufhalten, können wir jedesmal sehen, wenn eine Eismöwe über den Berghang fliegt, dann steigen so viele Krabbentaucher in den Himmel, dass sich dieser schon leicht verdunkelt. Nach einer langen Beobachtungszeit trennt sich die Gruppe, wir gehen noch etwas wandern, Rentiere besuchen und sehen auch einen weissen Polarfuchs, entweder noch im Winterkleid oder leuzistisch veranlagt. Eine wirklich idyllische Landung! Marianne bleibt mit ein paar anderen noch etwas bei den Krabbentauchern und als ich zum Schiff zurück komme, muss ich erfahren, dass sie einen Sturz gemacht hatte und nun im Hospital bei Doktor Reto ist. Ich begebe mich also zum Spital-Raum und dort wird sie am Kopf mit 3 Stichen genäht und am Bein wird ein Riesenhämatom mit Eis gekühlt. Nach einiger Zeit bringt sie dann der Doc ins Zimmer und sie bekommt von den Chefs persönlich das Mittagessen im Zimmer serviert. Im grossen und ganzen hatte sie Glück im Unglück, dass nicht mehr passiert ist und dass die Kamera noch ganz ist. Das führte dann später auch zu Spässen, sie hätte die Kamera eingeigelt statt sich selber zu schonen.

 

Nach unserem Mittagessen steht nochmals eine letzte Anlandung auf dem Plan. Wir fahren mit den Zodiacs raus (Marianne bleibt im Bett) und besuchen einen riesigen Gletscher, den Recherchebreen. Kaum sind wir ein paar hundert Schitte gelaufen, als wir zurück gepfiffen werden. Ein Eisbär hält in grösserer Entfernung ein Mittagsschläfchen und wir wollen ihn nicht wecken, denn er wäre schnell bei uns. Also zurück aufs Schiff ohne den für einen Teil geplanten Polarschwumm im kalten Meer. Es gibt nun einen gemütlichen Nachmittag in der Lounge und um 17.45 kommt der Kapitän Arthur Iakovlev von der Brücke runter zum Apero. Wir stossen mit Sekt und O’Saft auf eine wunderschöne Reise an, der Käptn bekommt einen Riesenapplaus und allen anderen Personen von der Crew wird auch mit Applaus gedankt. Ruedi zeigt einen frisch zusammengeschnittenen Film, den wir alle bekommen werden – eine wunderbare Reise, da sind wir uns alle einig. Schliesslich geht es zum letzten super Nachtessen und vor dem Dessert wird die ganze Crew vorgestellt, von den Köchen, übers Service- bis zum Zimmerpersonal. Allen wird gedankt, es werden Fotos geschossen und schliesslich kommt das Dessert. In der langen Wartezeit, die danach folgt, werden die Rechnungen beglichen, die herrlichen Stiefel zurück gebracht und dann geht es an Deck, als das Schiff um 22 Uhr in Longyearbyen in den Hafen einfährt. Wir schauen dem Prozedere zu, wie die vielen Taue befestigt und die Koffer mit dem Kran auf den Platz befördert werden. Um 23 Uhr gibt es nochmals einen Snack in der Lounge und um 00.01 Uhr erschallt der letzte Weckruf für diejenigen, die sich noch ein paar Stündchen aufs Ohr gelegt haben.

 

Ingeborgfjellet - Krabbentaucher-Kolonie - Rentiere und Polarfuchs im Winterkleid

 

 

… wieder an Bord ...

 

 

Einfahrt nach Longyearbyen und Abschied