1. Dezember

 

Den heutigen Tag haben wir zur freien Verfügung, um Ushuaia unsicher zu machen. Da wir den Tipp erhalten haben, zum Hafen und dem Wasser entlang zum alten Flughafen zu spazieren, um eine grandiose Aussicht auf die Stadt und die Anden zu erhalten, tun wir dies und spazieren los. Unterwegs sehen wir mehrere Vögel, unter anderem den Karakara. Sonne, Wind und Wolken wechseln sich ab und am Nachmittag gewinnt die Sonne das Rennen und ich spaziere auf die Höhe rauf, um für diese Anstrengung reichlich belohnt zu werden.

 

Jetzt kommt der Text vom „Plancius-Tagebuch“, welches wir per Mail erhalten haben (manchmal gespickt mit eigenen Einwänden):

 

Endlich angekommen in Feuerland, am Ende der Welt. Nun ja, von Ushuaia aus werden wir noch weiter in den Süden gehen… richtig weit in den Süden. Aber für heute reicht uns diese quirlige patagonische Stadt und wir nehmen das lokale Ambiente tief in uns auf, auch wenn die Zeit nur knapp ist. Ushuaia markiert das Ende der Strasse und der Panamericana hier in Feuerland, aber auch den Anfang eines lebenslangen Traumes von vielen von uns. Während des Sommers scheint dieser Ort mit seinen knapp 80’000 Einwohnern vor Touristen nur so zu wimmeln. Der Zollfrei-Bereich garantiert einen kontinuierlichen Strom von Touristen, ist angefüllt von Krabbenfischern und Elektronikgeschäften. In Yaghan, der Sprache der Ureinwohner, bedeutet der Name „Bucht, die nach Westen geht“. Der Ort hat seine Abgeschiedenheit kultiviert und profitiert davon. Die hohen gezackten Spitzen der Andenkette enden hier, wo sich zwei Ozeane treffen. Ausserdem wechselt das Wetter hier rapide und erlaubt es uns, alle vier Jahreszeiten an einem Tag zu erleben. Doch heute sind die Temperaturen angenehm, nur der Wind weht doch heftiger, aber das ist nichts Besonderes.

 

Um 16.00 machen wir uns auf, die Plancius zu betreten, unser Heim für die nächsten drei Wochen. Zuerst begrüssen uns Mitglieder des Expeditionsteams, die uns bei unserem Gepäck helfen. Danach lernen wir Andre und Thijs kennen, die Hotel Manager, die uns einchecken. Mit Hilfe der ausgezeichneten Filipino Crew finden wir uns dann auch bald in unseren Kabinen wieder.

 

Nach einer kleinen Inspektionsrunde durchs Schiff werden wir in der Lounge von unserem Expeditionsleiter Sebastian Arrebola willkommen geheissen und von André in das Leben auf dem Schiff eingeführt. Bevor wir noch abfahren, gibt uns der Zweite Offizier Matei Instruktionen für den Rettungsfall, inklusive Übung mit den Schwimmwesten und Sammeln in der Lounge nach einem Probealarm. Mit dem Wissen, dass wir in ausgezeichneten Händen der internationalen Crew sind, entdecken wir dann weiterhin das Schiff und geniessen die Fahrt durch den Beagle Kanal. Um 20.00 dann die erste von vielen Mahlzeiten, die von unseren grandiosen Küchenchefs Heinz und Sean und ihren Helfern vorbereitet wird. Den restlichen Abend verbringen wir mit dem Ausräumen unserer Koffer oder dem Kennenlernen des Schiffes und der anderen Teilnehmer. Am Morgen würden wir bereits am oberen Ende der Drake Passage sein und auf dem Weg zu unserem ersten Ziel, den Falklandinseln.

 

Ushuaia

 

 

Nun geht's aufs Schiff (Plancius), die Schwimmwestenübung, unser Zimmer und die Abfahrt