13. Dezember

 

Wind: SW 5. See: normal. Wetter: leicht Schnee. Temperatur: 0°C. See: +2°C

 

Der Weckruf von Sebastian und Michael um 07.30 holt uns aus dem süssen Schlaf und bereitet uns vor auf einen weiteren, hoffentlich letzten Tag auf See. Immer noch bläst der Wind draussen mit fast 30 Knoten und unsere Plancius kämpft durch die Wellen in Richtung Antarktika. Nach dem reichhaltigen Frühstück beginnt auch das Vormittagsprogramm mit Tobias‘ spannendem Vortrag über atmosphärische Phänomene, die in den polaren Regionen die Menschen verzaubern. Vor allem Polarlichter und sogenannte Halos faszinieren seit jeher sowohl Besucher als auch Bewohner der polaren Gebiete. Einige von uns verbringen den Morgen eher damit, die Seevögel, die wieder zahlreicher das Schiff begleiteten, zu beobachten. Graumantel-Russalbatrosse, Kapsturmvögel, Riesensturmvögel und einige weitere Arten liessen die Herzen und die Finger schneller schlagen und Alain hat alle Hände voll zu tun.

Währenddessen erzählt Ali in der Lounge, wie verschiedene Frauen ihre Spuren in der Antarktis hinterlassen hatten. Besonders die Geschichten über die Ehefrauen von Sir Ernest Shackleton und Sir Robert Falcon Scott, Emily Shackleton und Kathleen Scott, zeigen die Geschichten der Antarktis-Eroberung aus einem anderen Blickwinkel.

Nach dem Mittagessen ist noch einmal eine Staubsaugeraktion angesagt, um unsere Kleidung und Taschen von den Samen Südgeorgiens zu reinigen. Der ganze Ablauf geht uns leichter von der Hand, da wir ja bereits Übung darin haben und schon bald sind unsere Dinge bereit, antarktischen Boden zu betreten. Der 5. Teil von „Frozen Planet“ zeigt uns, wie schwierig es in den Winterzeiten ist, zu überleben. Zwischenzeitlich ist auch der Wind immer weiter abgeschwächt und wir geniessen nach dem Abendessen die ruhigere Fahrt. Plötzlich hallt der Ruf „Buckelwale“ durch das Schiff und wir stürzen uns in unsere frisch gereinigten Jacken und ergreifen unsere Kameras. Draussen zählen wir über 40 Buckelwale, die sich den Bauch vollschlagen mit Krill oder Fisch. Überall tauchen Blaswolken auf und wir freuen uns und jubeln über jeden Buckel und jede Fluke, die im sanften Abendlicht in den Tiefen des Südpolarmeeres verschwinden. Was für ein Einstieg in unsere Abenteuer und Erlebnisse in Antarktika!

 

Graumantel-Russalbatros und Buckelwale