16. August

 

Tagwacht ist heute um 6 Uhr, denn wir müssen ins 125 km entfernte Chama fahren, um dort mit der längsten und höchsten Dampf-Schmalspurbahn, der "Cumbres & Toltec Railway" zu fahren. Um 9 Uhr sind wir dort und haben eine Stunde Zeit, die verschiedenen Dampfloks anzuschauen, sowie das kleine Dörfchen. Wir werden per Handschlag von den Bahnangestellten begrüsst, sogar mehrmals vom gleichen, weil er sich Gesichter nicht merken kann, jedoch an die Pfeife von Thomas konnte er sich dann doch erinnern. Um 10 Uhr gehts dann los mit lauten Signaltönen, von Chama über Brücken, durch Schluchten, durch Tunnel und wunderschöne Landschaften, dem Rio Grande National Forest rauf zum 3053 hohen Cumbres Pass, begleitet von einem mitreisenden Gitarristen und Sänger, von welchem wir zwei CDs mitnehmen. Mittagessen gibt's in Osier, wo Halbzeit der Strecke ist. Weiter geht die Fahrt durch Vulkangestein und laut der professionellen Erklärungen eines "Bahn-Cowboys" erfahren wir, dass da früher Meer war, dann ein Vulkan, danach Gletscher und jetzt das Lavasteingebiet. Die ganze Strecke, Tunnel und Felsdurchgänge wurden in Handarbeit mit Schwarzpulver gesprengt, es wurde noch kein Dynamit verwendet. Viele Tiere zeigen sich uns: erst 4 Rehe, die durch den Wald galoppieren, dann ein Adler und ein Habicht - diese konnte ich leider nicht in die Kamera quetschen, aber später ein paar Streifenhörnchen, mehrere "Pronghorn" (Leo sagt dazu Gabelbock), die es nur hier in dieser Gegend gibt, einen Vogel unbestimmter Art und zum Schluss 3 American Elks, was sich mit Wapiti übersetzen lässt. Nach 5einhalb Stunden Fahrt kommen wir in Antonito an, fahren mit dem Bus zurück nach Chama und mit dem Auto nach einem kurzen Filmli-Halt der durchfahrenden Bahn nach Alamosa ins Hotel - Ankunft 20 Uhr.